Neue Technologie zur Brustkrebserkennung
Jede zehnte Frau in Europa erkrankt an Brustkrebs. Die Niederlande, Belgien und Deutschland gehören zu den Ländern mit den meisten Fällen. Die Brustkrebserkennung mit den aktuell zur Verfügung stehenden Verfahren ist äußerst zeitaufwendig. Mit Unterstützung des Interregprojekts Microbiomed entwickeln mehrere Universitäten und Krankenhäuser in der Euregio Maas-Rhein gemeinsam ein neues Testverfahren, das schnellere Diagnosen ermöglicht.
Bis zum heutigen Tag findet die Diagnose von Brustkrebs mittels einer Kombination aus drei Verfahren statt: einer Brustuntersuchung durch einen Facharzt, einer Mammografie und einer Gewebeuntersuchung nach einer Biopsie. Auf diese Weise können Wochen vergehen zwischen einer ersten Vermutung und der eigentlichen Diagnose, was eine deutlich schlechtere Prognose für den Patienten bedeutet. Im Rahmen des Microbiomed-Projekts vereinen Forscher aus Lüttich, Maastricht, Aachen und Löwen ihre Kompetenzen in den Bereichen Mikrotechnologie, Biologie und Medizin. Gemeinsam entwickeln Sie einen modernen Chip für die Brustkrebserkennung. Projektkoordinator Joseph Bernier vom Centre Spatial de Liège in Lüttich erklärt: „Mit diesem Chip können wir in kleinen Mengen Blut bestimmte ‚Biomarker‘ erkennen; das sind Stoffe, die angeben, ob sich in der Brust oder in den Eierstöcken bösartige Zellen befinden. Die Analysen, die mit dem Chip ausgeführt werden, sind billiger, schneller und weniger belastend für den Patienten als die derzeitigen Techniken.“
Die Arbeit am Prototyp
Das Centre Spatial de Liège ist für die Entwicklung der optischen Eigenschaften des Chips verantwortlich. „Dabei nutzen wir unser Fachwissen aus der Raumfahrt im Bereich Mikrofluidik“, fährt Joseph Bernier fort. „Der Chip ist mit einer CD-Rom vergleichbar. Mit einem Laser bringen wir Gravuren auf dem Chip an, die dafür sorgen, dass Blutstropfen zu so genannten „Mikrotropfen“ zerfallen. Dadurch ist es möglich, in kurzer Zeit ausführliche medizinische Analysen durchzuführen und den Patienten eine sehr spezifische Behandlung zu bieten. Der Prototyp muss vor Ende des Projekts 2014 fertig sein. Mit einer Marketingkampagne will Microbiomed die Medizinwelt von der Nützlichkeit dieses neuartigen Diagnoseinstruments überzeugen, das in Zukunft auch für die Erkennung anderer Krankheiten interessant sein kann.“
Für weitere Informationen können Sie eine E-Mail an Joseph Bernier senden: jbernier@ulg.ac.be.
Newsletter Interreg Euregio Maas-Rhein 6 | Herbst 2011
Newsletterinhalt
- Interreg IV-A in Zahlen
- Project TV: EMR2020
- Mit der Stakeholder-Konferenz rückt Interreg VA näher
- Regionale Antennen bieten Unterstützung für Interreg IV-A
- Neue GCS-Subventionen zugeteilt
- ProjectTV: EmuRgency
- ProjectTV: Informationsportal für Industriegebiete
- Wissensaustausch und Aufklärung verhelfen Emrod zum Erfolg
- Innovationspotenzial der Grenzregion nimmt zu
- Eine wirklich gesellige Stimmung beim Familientag der EMR!
- Die Bewerbung als Kulturhauptstadt bietet besondere Chancen
- Fünf Fragen an... Frans Hornesch vom Projekt Habitat